Malerei von Stefan Ringeling im Atelier Brandt Credo

von Niels Behn am 1. März 2019

‚everything‘ Malerei von Stefan Ringeling

im Atelier Brandt Credo vom 2. März bis zum 28. April 2019.

Ausstellungseröffnung am Sonnabend, 2. März 2019 um 18.00 Uhr.

Die Themen, die Stefan Ringeling in seiner Malerei umsetzt, sind vielfältig. Die neue Ausstellung im Atelier Brandt Credo vereint auf hohem Niveau nicht nur Landschaften und Stillleben. „everything“ zeigt weitere Facetten des künstlerischen Schaffens.

Stefan Ringeling, 1966 in Wildeshausen geboren, hat von 1988 bis 1993 an der Hochschule für Künste in Bremen studiert. Seit 1993 lebt und arbeitet er im Künstlerdorf Worpswede. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel – und Gruppenausstellungen im In- und Ausland gezeigt und zur Diskussion gestellt. Mit über 100 kleinformatigen Arbeiten hat er Sylt als „Inselmaler 2012“ entdeckt.

„Es gibt keine richtige Art, die Natur zu sehen. Es gibt hundert“, so Kurt Tucholsky. Stefan Ringeling sieht die Natur und setzt sie in kräftigen Farben ins Bild. Da ist die schöne Natur mit Bäumen, Flüsschen und sanften Hügeln. Anmutig und vertraut. Das Gegenstück ist die erhabene Natur. Undurchsichtig und wild. Sie fasziniert oder schreckt ab. Den Künstler begeistern Landschaften und Stimmungen, bei denen sich Räume bis weit zum Horizont öffnen.

Die Weite der Landschaften wird abgelöst durch Nähe. Eine Portraitreihe mit Gesichtern, die mit einem Mundschutz partiell verhüllt sind, zieht den Blick an. Die Verhüllung ist wiederum Teil des Gesichts, und es entsteht ein Wechselspiel von Illusion und Wirklichkeit. Die Augen sind auf einen Punkt fokussiert, den der Betrachter nur erahnen kann.

Nicht nur um Nähe, sondern auch um Verletzlichkeit geht es bei der Reihe „vulnerability“. Ausschnitte und Momentaufnahmen von Armen, Schulterpartien oder Fußgelenk zeigen Hautpartien mit einer Transparenz, die technisch brillant herausgearbeitet wurde und die staunen lässt.

Auch ein Abfallbehälter mit Küchenresten kann eine erstaunliche Ästhetik entfalten. Im ersten Moment befremdlich, ist man aber schnell versucht, Details zu entdecken und zuzuordnen. Salatblätter, Reiskörner, Zwiebelreste und Zitronenscheiben werden so zum Kunstwerk ganz eigener Art.

Die Reihe der Stillleben portraitiert kleinformatig und bescheiden Eierschalen, ein Stück Holz oder ein Blatt. Respektlos und provozierend kommt jedoch „Immer schön rotzig bleiben“ daher. Frech legt sich eine Makrele auf eine Zeitungsseite der ZEIT mit einem Bericht über den Künstler Daniel Richter.

„everything“ eröffnet dem Betrachter mit den Arbeiten von Stefan Ringeling neue Sichtweisen und Denkansätze. Er bezieht sich auf die Philosophie von Alan Watts: „Alles ist mit einander verbunden und existiert nur als eins.“

Die Arbeiten der Ausstellung ‚everything‘ können bis zum 28. April im Atelier Brandt Credo, Meyerstr. 145, 28201 Bremen, jeweils sonntags von 16-18 Uhr betrachtet werden. Individuelle Besichtigungstermine sind nach Absprache unter Tel. 55 84 55 jederzeit möglich.

 

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