‚Die Sehnsucht nach dem Schönen‘ Bildhauerei, Malerei, Grafik und Poesie von Sigrid Sander

von Niels Behn am 20. Dezember 2015

Ausstellung im Atelier Brandt Credo                     ‚Die Sehnsucht nach dem Schönen‘  

Bildhauerei, Malerei, Grafik und Poesie von Sigrid Sander                            im Atelier Brandt Credo vom 9. Januar bis zum 28. Februar 2016.

Ausstellungseröffnung in Anwesenheit der Künstlerin am Sonnabend, 9. Januar um 18.00 Uhr. Musikalische Begleitung: Reynaldo K‘akachi

„Die Sehnsucht nach dem Schönen und der Drang zu gestalten lässt mich nicht aufhören zu arbeiten“, sagt die Künstlerin Sigrid Sander. Breitgefächert ist das Spektrum dieser Sehnsucht: Bildhauerei, Malerei, Zeichnung und Texte gehören zu ihrer künstlerischen Arbeit der vergangenen Jahrzehnte. Die neue Ausstellung im Atelier Brandt Credo gibt Einblicke in das umfassende und rastlose Schaffen.

Sigrid Sander, 1943 geboren in Tangermünde an der Elbe und aufgewachsen in Hamburg, absolvierte ein Kunststudium mit dem Schwerpunkt Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Stuttgart mit abgeschlossenem Staatsexamen. Seit 1990 sind ihre Werke in Einzelausstellungen und bei Ausstellungsbeteiligungen im norddeutschen Raum zu sehen.

„Ich habe Bildhauerei studiert, und es ist meine Leidenschaft geblieben“, berichtet die Künstlerin. So entstehen Skulpturen aus einem Material, mit dem schon Bildhauer der Antike gearbeitet haben: Alabaster. Durch seine sanfte Erscheinung wird er als Stein der Sinnlichkeit und der Schönheit bezeichnet. Diese Eigenschaften zu zeigen, nimmt Sigrid Sander als Herausforderung gern an: Ideen entstehen, werden skizziert und umgesetzt. Im eigentlichen Arbeits- und Umsetzungsprozess wird der Stein gesägt, mit Werkzeugen bearbeitet, geschliffen, poliert. Es entsteht eine matte bis hochglänzende Oberfläche mit einer ganz besonderen Lichtwirkung. Auf Galeriesockeln kommen die Skulpturen in der Ausstellung zur Geltung: „Energie“ – eine kompakte Arbeit aus schwarzem Alabaster, „Haus der Erinnerung“ – in hellem Stein mit Durchbrüchen, die symbolisch für Fensteröffnungen stehen, durch die der Betrachter hindurchschauen kann – auch das Berühren der Skulpturen ist erlaubt und bietet so eine zusätzliche, haptische Wahrnehmung.

Formen – mal fließend und mal streng – ziehen sich auch durch die Malerei. „Ich nehme die Leinwand. Ich kann malen was ich will. Man fängt an, man darf eigentlich alles …aber man kommt immer wieder an Grenzen …Grenzen der Gestaltung, der Komposition“. Im mittleren Format, mit Eitempera auf Leinwand umgesetzt, sind die Grenzen sichtbar gemacht: Durch gestische, flammend rote Pinselschwünge hindurch ist im Hintergrund ein Gittergeflecht erkennbar. Hier befindet sich ein Hindernis, eine Grenze … vielleicht ist sie zu überwinden … . Der spannende Gegensatz findet sich in „Horizont“. Hier haben sich Grenzen geöffnet, geben den Blick frei.

Auch Zeichnungen und Gedichte gehören zu Sigrid Sanders künstlerischem Schaffen.

Mit Kohle und Grafit ausgeführt, zeigen sich in den Zeichnungen Linien und Strukturen, die sich verdichten oder lösen, aber immer in eine Form münden, so wie in „Zentrum“ und „Bewegung“. Die Gedichte haben „Gleichheit“ und „Gegenseitigkeit“, „Widersprüche“ und „Enttäuschung“, „Erinnerungen“ und „Herzensangelegenheiten“ zum Thema. Auch „Kopf und Herz“ und die „Sehnsucht“ werden hier zur Poesie.

Für die Besucher der Ausstellung wird „Die Sehnsucht nach dem Schönen“ in vielfältiger Form erlebbar und nachvollziehbar. Jetzt, zum Jahresbeginn, lässt diese Sehnsucht auf ein gutes Jahr für Kunst, Kreativität und viele positive Entwicklungen hoffen.

Die Arbeiten der Ausstellung ‚Die Sehnsucht nach dem Schönen‘ können bis zum           28. Februar im Atelier Brandt Credo, Meyerstr. 145, 28201 Bremen, jeweils sonntags von 16-18 Uhr betrachtet und erworben werden. Individuelle Besichtigungstermine sind nach Absprache unter Tel. 0421-55 84 55 jederzeit möglich.

Das Motiv zur Ausstellung: St. Emillion, Alabaster, 22 x 26 x 30 cm, 2008

 

 

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